Hildegard als frühe „Protestantin“

Ich starte wieder bei strahlendem Sonnenschein. Der Weg ist in Kirn sehr verwirrend ausgeschildert. Kaum jemand kennt den Pilgerweg ~ selbst die Hundebesitzer haben davon noch nichts gehört und gelesen. So komme ich ins Gespräch und sehe, dass die evangelische Kirche offen ist. Ich gehe hinein und zünde zwei Kerzen an. Dies ist nicht selbstverständlich in evangelischen Kirche doch ich erhalte ein Feuerzeug und liebe Hilfe. Nun ist eine Kerze für das Männliche (Jesuskerze) und eine für das Weibliche (Marienkerze) in mir und für die Welt entzündet.

Der Pilgerweg ist an geraden Strecken super beschildert an entscheidenden Abzweigungen oft nicht gleich zu erkennen und so ist es nicht immer leicht die richtige Spur wieder aufzunehmen. So ergibt es sich auch diesmal wieder, dass ich eine nicht unerhebliche Menge mehr an Kilometern mir erwandere.
Begleitet werde ich dieses Mal vom Duft des blühenden Holunders ~ oft auch Holler genannt. Er ist ein Schutzbaum ~ ein heiliger Baum und als Wohnsitz der germanischen Göttin Frau Hölle verehrt. Die als Himmelsgöttin über die 4 Elemente und die Jahreszeiten regiert und auch für das Totenreich zuständig ist.

Ein alter Brauch besagt:

Vor einem Holler sollte man den Hut nehmen um der Göttin Holla ~ oder Holda ~ die Ehre zu erweisen. Holda bedeutet die strahlende und lichtbringende Mutter ~ und Fruchtbarkeitsgöttin voller Weisheit und Güte. Als Baum der Ahnen und Schwelle zum Totenreich hilft der Holunderbaum, um Zugang zur Anderswelt zu bekommen.

Die Essenz des Baumes wirkt beruhigend, kräftigend und reinigend, bringt Klarheit ins Leben und hilft uns den richtigen Weg zu finden.

So viele Holunder habe ich selten gesehen und dies nehme ich als wundervolles Zeichen mit.


Dieses Mal werde ich sehr oft angesprochen warum ich alleine unterwegs bin. Oft sehr erstaunt und fast schon mit einem ängstlichen Unterton. Ich scheine etwas in den Menschen auszulösen.

Eine Frau rief mir hinterher: Ist dies nicht einsam? Lachend habe ich zurückgerufen: Ich habe ja mich und es ist nur der 1. Schritt zu tun, dann läuft es mit viel Segen aus allen Ebenen wie von selbst.

Und tatsächlich ist es so. Ich nehme soviel mehr wahr. Lausche wieder den Vögeln, dem Summen der Bienen und Hummeln, dem Zirpen der Grillen wie im Hochsommer und dem sachten und sanften Rauschen des Windes der sanft die Gräser streift und die Blätter der Bäume bewegt.

Es ist ein Unterschied ob ich alleine unterwegs bin oder mich einsam fühle. Es ist die tiefe Verbundenheit zu ALLEM was ist, was mich trägt und in Kontakt mit mir selbst kann ich besser alleine kommen mit einer offenen Inneren Haltung.

Beide Pole sind gebraucht: Der männliche Pol, der uns in Bewegung bringt und ein Ziel vor Augen hat und der weibliche Pol: Das Geschehen lassen, das hereinlassende, einladende Prinzip.


Dazu passt der Psalm 139
Herr, Du hast mich erforscht und Du kennst mich.
Du umschließt mich von allen Seiten und legst Deine Hand auf mich. ……….


Hildegards Musik
Die Tafel im Hof von Schloss Daun.
Ihre Erfahrung des Unbeschreiblichen, Ihre Sensibilität, Ihre bedingungslose Liebe zur Natur und Ihr Engagement für die Lehre haben originelle Kompositionen entstehen lassen. Ihre poetischen Texte sind ausdrucksstark und Ihre Melodien einzigartig. Ihre Musik erlaubt es uns, der Transzendenz etwas näher zu kommen.
Von keiner Frau bis zum 16. Jahrhundert ist ein so umfangreicher Briefwechsel erhalten. Sie kommunizierte mit allen Schichten der Bevölkerung – besonders mit Frauen. Am Anfang wurde sie noch oft als „armselige Frau“ bezeichnet doch schon bald als „Prophetin des lebendigen Lichtes“.
Bei Weiler bekomme ich wieder einen Blick über unser wunderschönes Nahetal.


Wein (Tafel 17)

Der Weinstock hat feurige Hitze und Feuchtigkeit. Aber jenes Feuer ist so stark, dass es seinen Saft in eine andere Art von Geschmack verwandelt, als ihn andere Bäume oder Kräuter haben.


Hildegards Rede von Viriditas: „Leben ist Grünkraft“
Sie weiß zutiefst um die Zusammenhänge von einer gesunden Erde ~ Mensch und dem Göttlichen.
Wenn Hildegard von „Viriditas“ spricht, dann spricht sie zugleich von Gott als Ursache allen Lebens und zugleich davon, dass in allem Leben auf dieser Erde und in uns Menschen Gottes Kraft wirkt.
Sie schreibt ganz eindeutig, wenn wir Menschen weiterhin mit einer Haltung der Distanz die Natur ausplündern und keine Haltung der ethischen Verantwortung übernehmen, werden wir das Leben auf dem Planeten auslöschen.
Wenn wir realisieren, dass nur in einem Zusammenwirken zwischen Gott und Mensch unsere Erde und die Natur sich lebensbejahend und nachhaltig weiter entwickelt entsteht das Paradies.


Im harmonischen Zusammenspiel mit den weiblichen und männlichen Kräften in uns.


Also lasst uns IN uns beginnen.
Dies ist ein spannender immerwährender Prozess mit vielen tiefen Erkenntnissen ~ spannender wie jedes Buch und jeder Film.
Lasst uns alle auf unsere ureigenste spannende Lebensreise im Innen und im Außen ein und wir schaffen den Frieden IN uns, der alleine die Welt befriedet.

In Liebe und Verbundenheit und mit einer tiefen Hochachtung vor dem Weg der Hildegard von Bingen
Marion Odile


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